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Paralympics-Quali | Letzte Chance genutzt: Team Germany löst Paris-Ticket

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft feiert nach dem Iran-Sieg mit den mitgereisten Fans die gelungene Paralympics-Qualifikation. Fotos: Steffie Wunderl / Gregory Picout / FFH
Von Philipp Schaper
Hannover/Antibes. Rollstuhlbasketball-Deutschland jubelt. Team Germany hat am Montag das Paris-Ticket für die Paralympics (28. August bis 8. September) gelöst. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Engel besiegte im Entscheidungsspiel des sogenannten Repechageturniers in Antibes (Frankreich) den Iran mit 70:39. "Es ging viel über den Teamspirit, über den Willen - und vor allem über die Verteidigung. Defensiv haben wir das überragend gemacht und dann offensiv die nötigen Punkte erzielt", sagte ein überglücklicher Michael Engel, der das Amt des Bundestrainers erst im Dezember übernommen hat.
Gegen den Iran, gegen den im WM-Viertelfinale 2023 Endstation war, lief es schnell rund für Team Germany. Bis zur Halbzeit hatte die Mannschaft eine 17-Punkte-Führung (34:17) herausgeworfen. Nach der Pause kamen beide Teams nur schwer zurück in die Partie. Fast drei Minuten dauerte es, ehe Thomas Böhme sich ein Herz nahm und mit dem ersten seiner drei Dreier die Führung auf 20 Punkte ausbaute.
Danach hatte Team Germany einen Hänger, Iran verkürzte in den darauffolgenden Minuten auf zwölf Zähler. Kurz schien es, als wirke der Schock vom Vortag - Deutschland hatte Vorrundenspiel 3 gegen Italien trotz einer 19-Punkte-Führung im dritten Viertel mit 63:72 verloren - nach. Aber das Team riss sich zusammen, das Paris-Ticket zum Greifen nahe, und legte noch einige Prozente zu. Vor allem war Böhme nicht zu stoppen, legte noch zwei weitere Dreier nach. Dann war Schluss. "Dass wir auf den Iran als Gegner in Spiel 4 treffen, war im Vorfeld das Worst-Case-Szenario. Mit dem Sieg haben wir den Fluch abgelegt", sagte Engels Assistenzcoach und Hannover-United-Trainer Martin Kluck.
Spieler, Trainer und Staff fielen sich um den Hals. Einigen, auch Engel, liefen Freudentränen über die Gesichter. "Ich bin gerade ziemlich leer", sagte Nationalmannschaftskapitän Jan Haller. "Uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, weil wir die Paralympics-Quali endlich in trockenen Tüchern haben." Acht Monate habe das Team nach dem enttäuschenden vierten Platz bei der EM in Rotterdam auf diesen Augenblick gewartet. Die Mannschaft habe viel Herzblut in dieses Turnier gesteckt, sagte Jan Sadler. Die Niederlage gegen Italien sei ein "Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt" gewesen. "Ich freue mich unfassbar", sagte Alexander Budde, der gegen Marokko mit 19 Punkten bester Werfer war. "Es ist einfach geil, was wir uns hier aufgebaut haben."
Neben Team Germany qualifizierten sich Gastgeber Frankreich (87:60 gegen Marokko) und die Niederlande (60:39 gegen Kolumbien) für Paris. Tränen gab es hingegen bei Deutschland-Bezwinger Italien. Das Team fehlt in Paris trotz der drei Vorrundensiege - eine Besonderheit des Turniermodus’. Italien verlor im Entscheidungsspiel gegen die bis dahin sieglosen Kanadier mit 60:72.
Die Ergebnisse
2024 IWBF Men’s Repechage - Tag 4
Team Germany - Iran 70:39
Team Germany: Thomas Böhme (29 Punkte/3 Dreier), Matthias Güntner (14/2), Nico Dreimüller 13/1), Alexander Budde (10), Tobias Hell, Aliaksandr Halouski (je 2), Jan Haller, Jan Sadler, Lukas Gloßner, Julian Lammering, Thomas Reier, Jens-Eike Albrecht.
Iran: Mohamadhassan Sayari (13 Punkte), Morteza Abedi (10), Vahid Gholamazad (8), Amirreza Ahmadi (3/1 Dreier), Mahdi Abbasi, Iman Bagzadehfard (je 2), Abdoljalil Gharanjik, Mohammad Mohammad Nezhad, Abolfazl Jalaei, Hassan Abdi, Mohsen Tolouie Tamardash.
Frankreich - Marokko 87:60
Niederlande - Kolumbien 60:39
Italien - Kanada 60:72
Die Ergebnisse der Vorrunde
Team Germany - Italien 63:72
Frankreich - Niederlande 48:43
Kanada - Iran 74:75
Marokko - Kolumbien 53:76
Frankreich - Kanada 61:55
Team Germany - Marokko 77:42
Niederlande - Iran 61:53
Italien - Kolumbien 64:40
Iran - Frankreich 62:63
Kanada - Niederlande 45:62
Kolumbien - Team Germany 56:70
Marokko - Italien 41:89
Tabelle Gruppe A | Tabelle Gruppe B |
1. Frankreich 6 Punkte | 1. Italien 6 Punkt |
2. Niederlande 5 Punkte | 2. Team Germany 5 Punkte |
3. Iran 4 Punkte | 3. Kolumbien 4 Punkte |
4. Kanada 3 Punkte | 4. Marokko 3 Punkte |
Tag 3
Team Germany - Italien 63:72
Team Germany: Thomas Böhme (15 Punkte), Nico Dreimüller (13), Matthias Güntner (12), Alexander Budde (11), Aliaksandr Halouski (10), Jens-Eike Albrecht (2), Lukas Gloßner, Tobias Hell, Jan Haller, Jan Sadler, Thomas Reier, Julian Lammering.
Italien: Giulio Maria Papi (34 Punkte), Filippo Carossini (20), Sabri Bedzeti (12), Francesco Santorelli (4), Dimitri Tanghe (2), Ahmed Raourahi, Joel Joseph Boganelli, Andrea Giaretti, Fabio Raimondi, Claudio Spanu, Gabriel Benevenuto, Enrico Ghione.
Tag 2
Team Germany - Marokko 77:42
Team Germany: Alexander Budde (19 Punkte), Aliaksandr Halouski (14), Matthias Güntner (11), Julian Lammering (10), Thomas Böhme (8), Jens-Eike Albrecht (7), Jan Haller, Jan Sadler, Nico Dreimüller, Thomas Reier (je 2), Tobias Hell, Lukas Gloßner.
Marokko: Z. Chalet (18 Punkte), R. Maataoui (10), A. Falempe (8), M. Bargo (4), M. El Ghazzioui (2), B. Hamman Lechhab, C. Aberwil, F. El Moussati, M. Jouardi, M. El Ammary,
Tag 1
Kolumbien - Team Germany 56:70
Kolumbien: Jhon Hernandez (23 Punkte), Rodrigo Perez (13), Jefferson Garces (10), Daniel Diaz (6), Joimar Granados (4), Oscar Restrepo, Juan Escobar, Jhan Quintero, Yeison Perez, Jairo Lazaro, Johan Vargas, Julian Lopez.
Team Germany: Thomas Böhme (25 Punkte), Matthias Güntner (16), Aliaklsandr Halouski (11), Jens-Eike Albrecht (9), Alexander Budde (5), Nico Dreimüller, Jan Haller (je 2), Lukas Gloßner, Jan Sadler, Tobias Hell, Thomas Reier, Julian Lammering.
Team Germany | So positiv geht United-Quintett in die Paralympics-Quali in Antibes

Bei Team Germany ist die Stimmung vor dem sogenannten Repechageturnier in Antibes gut. Der Fokus liegt auf der Qualitfikation für Paris 2024. Foto: Steffie Wunderl
Von Philipp Schaper
Hannover/Antibes. Antibes ist ein kleiner Ferienort an der Côte d’Azur, gelegen zwischen den Städten Cannes und Nizza im Süden Frankreichs. Die Gemeinde mit rund 75.000 Einwohnern ist bekannt für ihre feinen Sandstrände, verwinkelte Gassen in der Altstadt, den Rosenkranz-Altar in der Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert und das berühmte Festival Jazz à Juan. Der französische Schriftsteller Guy de Maupassant schrieb hier 1885 seinen Klassiker " Sur l’Eau" ("Auf dem Wasser", die Red.). Der spanische Maler Pablo Picasso unterhielt in Antibes unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg für wenige Monate ein Atelier.
Für viele wichtigstes Turnier der Karriere
Den Spielern der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft werden die meisten dieser Dinge ihn diesen Tagen verborgen bleiben. Aktuell bereitet sich das Team auf das sogenannte Repechageturnier vor - der Qualifikation für die Paralympics 2024 in Paris. "Das Repechageturnier ist für viele von uns das wichtigste Turnier der Karriere. Es geht um die Paralympics in Paris, die ersten Spiele nach Corona - mit Fans, mit Familie, ganz Rollstuhlbasketball-Deutschland fiebert darauf hin", sagt Tobias Hell, Nationalspieler und Lowpointer bei Bundesligist Hannover United.
Unzählige Trainingseinheiten unter dem neuen Bundestrainer Engel
Die Vorbereitung auf diese wichtigen Spiele waren kurz und intensiv. "Wir haben unzählige Trainingseinheiten gehabt - im Januar bei Berlin, über Ostern in Belgien und zuletzt in Wetzlar", sagt Nationalmannschaftskapitän Jan Haller. "Unser neuer Bundestrainer Michael Engel hat uns sehr gut eingestellt auf die vier Spiele in Antibes. Unser Ziel ist ganz klar die Qualifikation für Paris", so der United-Spielmacher. Ein gutes Zeichen: Center Aliaksandr Halouski vom Deutschen Meister Thuringia Bulls, der sich im Champions Cup verletzt hatte, ist wieder im Training. "Wir hoffen, dass er uns in Antibes helfen kann", sagt Haller.
Paralympics das größte Ziel der sportlichen Laufbahn
Für Youngster Alexander Budde wären es die ersten Paralympics, sollte Team Germany das Paris-Ticket klar machen. "Die Teilnahme an paralympischen Spielen ist das Größte, was man sich für seine sportliche Laufbahn vorstellen kann", sagt United-Center Budde. "Die Qualifikation muss aber erst in trockenen Tüchern sein, bevor ich mir darüber Gedanken mache", so Budde. "Ich versuche, im Moment zu bleiben und fokussiere mich auf das Repechageturnier."
Das ist der Modus
Team Germany hatte mit Platz vier bei der Europameisterschaft in Rotterdam im vergangenen Sommer die direkte Qualifikation verpasst - nur der Finaleinzug hätte geholfen. An der französischen Riviera kommt es nun vor allem auf das letzte der vier Spiele an. "Die acht Teams spielen in zwei Gruppen die Vorrunde im Modus jeder gegen jeden aus. Am Montag geht es dann in den Über-Kreuz-Spielen ums Ganze. Es gibt vier Sieger des Turnier und am Ende sicherlich viele Tränen", sagt Engels Assistenzcoach Martin Kluck. Das heißt: Gewinnst du die drei Vorrundenspiele und verlierst Partie Nummer vier, bist du raus. "Wir freuen uns darauf und haben eine sehr gute Stimmung in der Truppe", so Kluck, der zudem die Bundesliga-Mannschaft von Hannover United trainiert.
Das sind die Gegner
In Gruppe B trifft Team Germany auf Marokko, Kolumbien und Italien. Im Alles-oder-nichts-Spiel drohen Gastgeber Frankreich, Kanada, Iran oder die Niederlande. "Mit Kolumbien haben wir gleich zu Beginn eine große Unbekannt vor der Brust. Das letzte Aufeinandertreffen war vor meiner Zeit", sagt Jan Sadler. Das letzte Spiel gegen Marokko, das einzige afrikanische Team bei dem Turnier, "ist schon sechs Jahre her", so Sadler. "Marokko wird bis zum Schluss kämpfen. Für uns ist das Spiel aber auf jeden Fall ein Pflichtsieg", so der United-Kapitän. Die Italiener seien von allen Positionen sehr treffsicher und zeichneten sich durch ihre großen Spieler wie Papi, Carossino und Bedzeti aus. Am Montag geht es für die Mannschaft von Bundestrainer Engel gegen eines der Teams aus der A-Gruppe um das Paris-Ticket. "Egals, was vorher war - den kommt es darauf an", sagt Sadler. "Egal, welche Mannschaft da kommt - es wird nicht einfach, aber machbar", so Sadler. "Wir haben gegen fast jedes Teams schon einmal gewonnen und haben eine starke Mannschaft mit viel Neuem Input."
Das ist der Kader
#5 Nico Dreimüller (Rhine River Rhinos Wiesbaden), #6 Matthias Güntner (RSV Lahn-Dill), #8 Tobias Hell (Hannover United), #9 Lukas Gloßner (RBB München Iguanas), #10 Jan Haller (Hannover United), #11 Jan Sadler (Hannover United), #12 Jens-Eike Albrecht (RSB Thuringia Bulls), #13 Thomas Böhme (RSV Lahn-Dill), #14 Aliaksandr Halouski (RSB Thuringia Bulls), #15 Alexander Budde (Hannover United), #16 Thomas Reier (RBC Köln 99ers), #18 Julian Lammering (BBC Münsterland).
Das ist der Spielplan
Gruppe A Frankreich, Iran, Niederlande, Kanada
Gruppe B Team Germany, Kolumbien, Marokko, Italien
Freitag, 12. April
11 Uhr Marokko - Italien, 13.15 Uhr Kolumbien - Team Germany, 15.30 Uhr Kanada - Niederlande, 18 Uhr Opening Ceremony, 19 Uhr Iran - Frankreich
Samstag, 13. April
11 Uhr Italien - Kolumbien, 13.15 Uhr Niederlande - Iran, 15.30 Uhr Team Germany - Marokko, 18 Uhr Frankreich - Kanada
Sonntag, 14. April
11 Uhr Marokko - Kolumbien, 13.15 Uhr Kanada - Iran, 15.30 Uhr Frankreich - Niederlande, 18 Uhr Team Germany - Italien
Montag, 15. April
11 Uhr Finale 1, 13.15 Uhr Final 2, 15.30 Uhr Final 3, 18 Uhr Final 4
Team Germany | Paralympics-Quali: Alle Spiele, alle Körbe, alle Livestreams

Hannover United stellt beim Repechageturnier in Antibes mit Tobias Hell (links), Nationalmannschaftskapitän Jan Haller (rechts) sowie Alexander Budde und Jan Sadler das größte Kontingent. Foto: Steffie Wunderl
Von Philipp Schaper
Hannover/Antibes. Für Team Germany Rollstuhlbasketball ist das Repechageturnier in Antibes (Frankreich) das wichtigste Turnier der vergangenen Jahre. Vom 12. bis 15. April kämpft das Team von Bundestrainer Michael Engel um die Qualifikation für die Paralympischen Spiele. Vier der acht Teams fahren im August zu den Spielen in Paris. In Gruppe B trifft die Mannschaft auf Kolumbien, Marokko und Italien. An den ersten drei Tagen gilt es, eine möglichst gute Platzierung für das entscheidende Spiel am Montag zu bekommen. Von Hannover United fahren Tobias Hell, Alexander Budde, Jan Sadler, Jan Haller und Martin Kluck als Assistenztrainer von Michael Engel nach Südfrankreich.
Livestream
https://www.youtube.com/@iwbforg/streams
Finaltag
Tag 4 - 15. April 2024
11.00 Uhr Niederlande - Kolumbien 60:39
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433278/
https://www.youtube.com/watch?v=KsFadtSW3cA
14.00 Uhr Team Germany - Iran 70:39
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433279/
https://www.youtube.com/watch?v=lULJsdhLbjs
16.30 Uhr Italien - Kanada 60:72
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433280/
https://www.youtube.com/watch?v=VkGvCMKRUnk
19.00 Uhr Frankreich - Marokko 87:60
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433281/
https://www.youtube.com/watch?v=q7i-LUGZcKk
Gruppen
Group A Kanada, Niederlande, Iran, Frankreich
Group B Kolumbien, Team Germany, Marokko, Italien
Spielplan
Tag 1 - 12. April 2024
11.00 Uhr Marokko - Italien 41:89
https://www.youtube.com/watch?v=8vvMr0ukcd0
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433275/
13.15 Uhr Kolumbien - Team Germany 56:70
https://www.youtube.com/watch?v=j3zxrj90rQU
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433274/
15.30 Uhr Kanada - Niederlande 45:62
https://www.youtube.com/watch?v=c1qdVknLKas
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433269/
18.00 Uhr Eröffnungsfeier
19.00 Uhr Iran - Frankreich 62:63
https://www.youtube.com/watch?v=EkYn_UXRQ0w
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433270/
Tag 2 - 13. April 2024
11.00 Uhr Italien - Kolumbien 64:40
https://www.youtube.com/watch?v=zWC96ucu7G0
https://hosted.dcd.shared.geniussports.com/IWBF/en/competition/38271/match/2433276/preview?
13.15 Uhr Niederlande - Iran 61:53
https://www.youtube.com/watch?v=EfoQyfVVBpg
https://hosted.dcd.shared.geniussports.com/IWBF/en/competition/38271/match/2433268/preview?
15.30 Uhr Team Germany - Marokko 77:42
https://www.youtube.com/watch?v=jT6gDmFCi-0
https://hosted.dcd.shared.geniussports.com/IWBF/en/competition/38271/match/2433277/preview?
18.00 Uhr Frankreich - Kanada 61:55
https://www.youtube.com/watch?v=kxEcKQQOANY
https://hosted.dcd.shared.geniussports.com/IWBF/en/competition/38271/match/2433271/preview?
Tag 3 - 14. April 2024
11.00 Uhr Marokko - Kolumbien 53:76
https://www.youtube.com/watch?v=V1HwTvsQ8Io
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433272/
13.15 Uhr Kanada - Iran 74:75
https://www.youtube.com/watch?v=PhM9lon_Q14
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433267/
15.30 Uhr Frankreich - Niederlande 48:43
https://www.youtube.com/watch?v=LsJv6YIKzko
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433266/
18.00 Uhr Team Germany - Italien 63:72
https://www.youtube.com/watch?v=9G90RCYcHIA
https://fibalivestats.dcd.shared.geniussports.com/u/IWBF/2433273/
Kader
#5 Nico Dreimüller (Rhine River Rhinos Wiesbaden), #6 Matthias Güntner (RSV Lahn-Dill), #8 Tobias Hell (Hannover United), #9 Lukas Gloßner (RBB München Iguanas), #10 Jan Haller (Hannover United), #11 Jan Sadler (Hannover United), #12 Jens-Eike Albrecht (RSB Thuringia Bulls), #13 Thomas Böhme (RSV Lahn-Dill), #14 Aliaksandr Halouski (RSB Thuringia Bulls), #15 Alexander Budde (Hannover United), #16 Thomas Reier (RBC Köln 99ers), #18 Julian Lammering (BBC Münsterland).
Team Germany | United-Sextett macht sich fit für Paralympics-Qualiturniere

Die Hannoveraner Vanessa Erskine (Titelbild), Tobias Hell (von links), Martin Kluck, Jan Haller, Jan Sadler und Alexander Budde wollen im April mit Team Germany zwei Tickets für die Paralympischen Spiele in Paris lösen. Fotos: Rollt Agentur/privat
Von Bennet Binder
Hannover. Im April nimmt sich die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga eine Auszeit. Für sechs Akteure von Hanover United gibt es allerdings kaum Pausen. Vanessa Erskine, Alexander Budde, Jan Sadler, Tobias Hell, Jan Haller und Martin Kluck wollen mit Team Germany die Tickets für die Paralympics 2024 Ende August in Paris lösen. Die Männer-Natio muss dafür beim sogenannten Repechage-Turnier in Antibes bei Nizza (12. bis 15. April) bestehen. Die Frauen spielen in Osaka (17. bis 20. April) um die Paralympics-Quali. In der Vorbereitung auf die beiden Repechage-Turniere war das United-Sextett rund um Ostern im Nationalteam-Einsatz.
Sieg gegen Frankreich, Niederlage gegen Australien
Die Männer-Nationalmannschaft nahm am Osterturnier in Blankenberge (Belgien) teil. Dort trafen Sadler und Co. unter anderem auf ihre australischen Mitspieler Tom McHugh und Shaun Norris. An Karfreitag besiegte besiegte Team Germany im ersten Gruppenspiel Frankreich (57:46). Am Abend verlor die Mannschaft von Neu-Bundestrainer Michael Engel gegen Australien mit 47:78. "Das erste Spiel war sehr gut von uns. Wir wollten gleich eine Duftmarke setzten, da Frankreich auch ein möglicher Gegner im Repechage-Turnier ist. Gegen Australien waren wir dann vielleicht etwas müde von den Trainingseinheiten und dem Spiel davor", sagte Natio-Kapitän und United-Spielmacher Jan Haller.
Platz zwei: Team Germany macht es im Finale eng
Im Halbfinale besiegten Norris und McHugh mit den "Aussie Rollers" Deutschlands Quali-Gegner Kolumbien. Deutschland gewann mit 72:63 gegen Italien. Im Endspiel machte es die deutsche Nationalmannschaft gegen Australien spannender als im Gruppenspiel. Das Team verlor erst spät mit 48:52. Trotz der Finalniederlage waren Co-Trainer Martin Kluck und Kapitän Jan Haller sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Turniers. "Wir haben gegen Italien im Halbfinale ein sehr gutes Spiel gemacht und im Finale dann einen großen Kampf geliefert. Für uns ist es wichtig, dass wir gezeigt haben, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern", sagte Jan Haller. "Man hat gesehen, dass die Spielideen klarer geworden sind und die Abläufe sich einspielen. Wir schauen jetzt mit einem guten Gefühl Richtung Repechage-Turnier", so Martin Kluck.
Wichtige Erkenntnisse für Norris und McHugh
Finalgegner Australien ist für die Paralympischen Spiele qualifiziert. Trotzdem war das Osterturnier für die "Aussie Rollers" ein wichtiger Faktor in der Vorbereitung auf Paris. "Es ist wichtig für uns so viel aus der begrenzten Zeit, die wir als Team haben, zu machen. Das Turnier war sehr gut, um unsere Bewegungsabläufe innerhalb des Teams weiter zu verinnerlichen", sagte Shaun Norris. "Es hat auch sehr viel Spaß gemacht, gegen unsere Teamkollegen von United zu spielen. Wir wünschen ihnen das Beste für die anstehende Qualifikation."
Letztes Trainingscamp in Wetzlar
Am Donnerstag geht es für die deutsche Herren-Nationalmannschaft mit einem weiteren Lehrgang in Wetzlar weiter. Am 10. April bricht das Team nach Nizza auf.
Vier Siege und eine Niederlage für Erskine
Vanessa Erskine ging es mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gleich fünf Mal gegen die spanische Auswahl. Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Passiwan gewann vier der fünf Aufeinandertreffen in Lobbach (Baden-Württemberg). "Wir haben große Fortschritte als Mannschaft gemacht. Jetzt folgen fünf weitere Trainingseinheiten, in denen wir das verfeinern wollen, was wir aus den Spielen gegen Spanien gelernt haben", sagte Erskine. Während es für die Männer jetzt eine kurze Pause gibt, stehen für die Frauen-Nationalmannschaft drei Spielen gegen Großbritannien auf dem Programm. Die intensive Vorbereitung auf das Repechage-Turnier beendet das Team mit drei Trainingseinheiten. Danach haben die Frauen eine Woche frei, bis es in den Flieger nach Osaka (Japan) zum Qualifikationsturnier für die Paralympischen Spiele abhebt.
Die nächsten Spiele: 3. April, 18 Uhr Deutschland – Großbritannien, 4. April, 18 Uhr Deutschland – Großbritannien, 5. April, 10 Uhr Deutschland – Großbritannien.
Die Ergebnisse: Spiel 1 Deutschland - Spanien 42:46; Spiel 2 Deutschland - Spanien 55:53; Spiel 3 Deutschland - Spanien 52:48; Spiel 4 Deutschland - Spanien 52:41; Spiel 5 Deutschland - Spanien 60:52.
RBBL2 | Spielertrainer Lübrecht: Gehören zu den größten Überraschungen der Saison

Hannover United II ist eine der Überraschungen der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Spielertrainer Christoph Lübrecht (Mitte) will mit der Mannschaft bei den RBBL2-Playoffs in Bayreuth vor allem Spaß haben. Foto: Andreas Stich
Von Bennet Binder
Hannover. Bevor Hannover United II am letzten April-Wochenende in Bayreuth in die RBBL2-Playoffs startet, gibt Spielertrainer Christoph Lübrecht Einblick in seine Gedanken über die Hauptrunde. Während der Saison hat die Bundesligareserve nicht nur die Erwartungen der Fans übertroffen, sondern auch von sich selbst.
Was war die größte Überraschung der Saison?
Ich denke, wir als Team gehören auf jeden Fall zu den größten Überraschungen der Saison in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Ich denke, wenige haben damit gerechnet, dass wir am Ende der regulären Saison auf Platz 3 landen und mit den besten Teams der RBBL2 mithalten können.
Was war der schönste Sieg?
Das Hinspiel zu Hause gegen Ulm. Vor eigener Kulisse eine solches Comeback zu haben, in die Overtime zu gehen und dann zu gewinnen, ist schon sehr besonders.
Was war die ärgerlichste Niederlage?
Die Niederlage in Bayreuth hat schon sehr weh getan. Sich nach einem solchen ersten Viertel wieder komplett ran zu kämpfen und dann nicht mit einem Sieg belohnt zu werden, sondern mit drei Punkten zu verlieren, ist sehr hart.
Was war das schönste/beste Spiel der Saison?
Ich denke, die beiden Spiele zwischen Hamburg und Bayreuth waren schon extrem sehenswert. Aber auch unsere Spiele in Bayreuth und zu Hause gegen Hamburg waren auf einem guten Niveau.
Wie siehst du die Entwicklung der Mannschaft über die Saison?
Ich sehe die Entwicklung in der Mannschaft über die Saison hinweg als sehr positiv an. Wie ich bereits früher in der Saison gesagt habe, können wir mit etwas besserer Leistungskonstanz über 40 Minuten hinweg jedes Team der Liga schlagen. Vor allem sind wir als Team weiter zusammengewachsen und ich habe gemerkt, dass jede*r sich voll reingehängt hat. Das ist schön zu sehen.
Welche Erwartungen hast du an die Playoffs?
Die Playoffs sind für mich persönlich der Höhepunkt einer sportlich erfolgreichen Saison, den wir als Team in allererster Linie genießen sollten. Dann werden wir auch unseren besten Basketball spielen. Wir können ohne jeden Druck nach Bayreuth fahren. Wir können nicht aufsteigen. Trotzdem ist es für uns die Chance als Team, doch noch einen Sieg gegen Bayreuth oder Hamburg einzufahren. Aber alles unter dem Leitsatz untergeordnet "Have fun". Ich freue mich einfach auf ein cooles Abschlusswochenende einer tollen Saison mit dem Team.
Im Portrait | Hannover-United-Star und Paralympics-Sieger Shaun Norris

Von Bennet Binder
Hannover. Shaun Norris war ganz oben an der Weltspitze des Rollstuhlbasketballs. Paralympisches Gold, Weltmeister und MVP einer Weltmeisterschaft. Im Sommer 2022 wechselte er überraschend zu Hannover United und gewann in seinem ersten Jahr gleich den EuroCup3-Titel. Im Portrait spricht Shaun über seinen Werdegang, wie er zum Rollstuhlbasketball kam und warum er ausgerechnet zu Hannover United wollte.
Vom Schwimmtalent zum Basketballstar
Shaun Norris wird am 2. April 1985 in Queensland (Australien) geboren. Seit er mit vier Jahren von einem Auto angefahren wurde, sitzt der Australier im Rollstuhl. Bevor Shaun mit dem Basketballspielen anfing, begann er mit dem Schwimmen. "In Queensland war es sehr heiß und meine Mutter dachte, es wäre eine gute Idee, ins Schwimmbad zu gehen, um sich abzukühlen und dabei Sport zu machen und so fing ich mit dem Schwimmen an", so Norris. Von sich selbst sagt er, dass er ein schneller Schwimmer gewesen sei, er aber gegen andere Kinder geschwommen ist, die keine körperlichen Behinderungen hätten und daher einen Vorteil gehabt hätten. Mit neun Jahren zieht er mit seiner Familie nach Perth. Dort findet er einen Schwimmwettbewerb für Menschen mit Behinderung. "Ich kam an dem Tag mit gefühlt zwölf Goldmedaillen nach Hause", sagt Norris lachend. Kurz darauf wird aus dem Schwimmer ein Basketballer. Die Liebesgeschichte beginnt, als er während des Wettbewerbs mit seinem Rollstuhl ein paar "Stunts" neben dem Becken macht. Dies beobachtet ein Rollstuhlbasketballtrainer, der ihn daraufhin zum Training einlädt. "Ab dem ersten Training habe ich mich in den Sport verliebt", sagt der Australier.
Erstes Länderspiel mit 16
Im Alter von 15 Jahren schaut Shaun im Fernsehen die Paralympischen Spiele 2000 in Sydney. Beim Schauen der australischen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft entfacht sich in ihm der Ehrgeiz, sein Land im Basketball zu repräsentieren. Ab diesem Zeitpunkt ordnet die Nummer sieben alles dem Basketball unter und trainiert in jeder freien Sekunde. Ein Jahr später macht er im zarten Alter von 16 Jahren sein erstes Länderspiel. Seine erste Profistation sind die Perth Wheelcats. Später wagt er den Sprung nach Europa und spielt jeweils zwei Jahre in Italien und Spanien. Danach geht’s zurück nach Australien.
Goldmedaillen, Weltmeistertitel und persönliche Bestleistungen
In seiner langen Karriere holt er 2008 Gold bei den Paralympics und zwei Mal Silber (2004 und 2012). Dazu gewinnt er zweimal Bronze und zweimal Gold (2010 und 2014) bei Weltmeisterschaften. "Die Goldmedaille 2008 in Peking bei den Paralympischen Spielen ist der größte Erfolg für mich. Es war die erste Goldmedaille, die ich mit der Nationalmannschaft gewann und dann gleich bei den Paralympischen Spielen. Die beiden Weltmeistertitel sind ebenso große Erfolge für mich, da ich bei beiden in das All Star Team gewählt wurde und 2014 sogar MVP wurde. Ich bin sehr stolz darauf, wenn ich jetzt darauf zurückschaue", sagt Norris.
Zurück nach Europa
Im Sommer 2022 entscheidet sich Shaun, noch mal in Europa zu spielen. Er wechselt zu Hannover United. "Ich habe überlegt, noch mal nach Europa zurückzukehren und mich voll auf den Basketball zu fokussieren. Dafür ist Hannover United die richtige Entscheidung gewesen", so der sympathische Australier. Vor dieser Saison verlängerte der Australier seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. "Ich wollte mich für mindestens zwei Jahre an den Verein binden, um hier etwas aufbauen zu können", so begründet er seine Vertragsverlängerung. Dazu fühlt sich Shaun in Hannover sehr wohl, da die Stadt ihn etwas an seine Heimatstadt Perth erinnere. "Es ist eine schöne und historische Stadt, nur das kalte Wetter ist nicht so schön", scherzt Norris. "Im Verein ist jeder nett und bietet seine Unterstützung bei jeder Gelegenheit an. Hannover United ist wie eine Familie. Sie heißen jeden herzlich willkommen und sind so hilfsbereit. Ich habe hier Freunde fürs Leben gefunden."
Der Familienmensch Norris
Trotz all seiner Titel und gewonnen Medaillen ist für Norris eine andere Sache die schönste in seinem Leben. "Die Geburt meines Sohnes Noah war der großartigste Tag meines Lebens. Er lehrt mich sehr viel über mich selbst, er schenkt mir jeden Tag Freude und er ist einfach das Beste in meinem Leben", schwärmt Shaun über seinen Sohn. Sohn Noa und Lebensgefährtin Bonita können nicht durchgängig in Deutschland sein und das stellt Shaun vor seine größte Herausforderung. "Es ist sehr hart ohne die beiden. Aber wir wissen, was wir tun, und das ist das Opfer, was wir bringen. Ich kann nur 'Bon' danken, sie opfert noch mehr als ich, damit ich das hier tun kann. Sie ist einfach eine großartige Frau", so Norris.
Sechste Paralympics-Teilnahme winkt
Der Kreis wird sich für Norris im Sommer schließen. Im Januar qualifizierte sich die australische Nationalmannschaft mit ihm für die Paralympics 2024 in Paris. Sollte er auch für die Spiele in Frankreich nominiert werden, wäre er zum sechsten Mal dabei.
In the Portrait | United Star and Paralympics Winner Shaun Norris

By Bennet Binder
Hannover. Shaun Norris reached the pinnacle of wheelchair basketball, securing a World Championship and a Paralympic gold medal. In the summer of 2022, he made a move to Hannover United, clinching the EuroCup 3 title in his inaugural year at Hannover.
Born on April 2, 1985, in Queensland, Australia, Shaun has been in a wheelchair since a car accident at the age of four. Prior to basketball, he initially pursued swimming to beat the Queensland heat. "It was very hot, and my mother thought it would be a good idea to cool off and exercise, so I started swimming," Norris recounts. Though fast swimmer, he competed against non-disabled children, giving them an advantage and quite a challenge.
At the age of nine, after relocating to Perth, Shaun discovered a swimming competition for individuals with disabilities which he didnt think exsisted. "I came home that day with twelve gold medals" he recalls with a laugh. But the beginning of Basketball story began when he was doing stunts with his wheelchair on the wet surface of the pool deck during the competition. This caught the eye of a wheelchair basketball coach, leading to an invitation to try out. "From the first training session, I fell in love with the sport," states the Australian.
At 15, Shaun watched the Sydney 2000 Paralympic games on TV and watched the Australian Wheelchair Basketball Team, igniting his ambition to represent his country in basketball. Subsequently, he devoted all his free time to training and, in 2001, played his first tournament for Australia. His professional career commenced with the Perth Wheelcats, followed by two years in Italy and another two Spain before returning to Australia.
Throughout his extensive career, Shaun secured two silver medals at the Paralympic Games, triumphing in 2008, and earned two bronze and two gold medals at the World Championships (2010 and 2014). Reflecting on his achievements, he expresses pride in winning the gold medal in Beijing and being voted into the World All-Star Team twice and World MVP in 2014.
In the summer of 2022, Shaun joined Hannover United, extending his contract for another year before the season. He explains his decision to focus solely on basketball and views his time in Hannover as a positive return to Europe.
Shaun feels at home in Hannover, drawing parallels with his hometown of Perth. Despite the cold weather, he appreciates the beauty and historic charm of the city. The camaraderie at Hannover United stands out to him, describing it as a welcoming family where he has found lifelong friends.
Beyond his titles and medals, Shaun cherishes the birth of his son as the most beautiful moment in his life. Despite the challenges of being away from his family in Germany, he acknowledges the sacrifices made and expresses gratitude to his partner for her unwavering support. "I can only thank Bon; she's sacrificing more than I have to do this. She's just a great woman," Norris acknowledges.
RBBL2 | Allianz Rollers Ulm revanchieren sich für Hinspiel-Krimi

Das Hinspiel gegen die Allianz Rollers Ulm gewann Hannover United II nach Verlängerung. Am Samstag verlor die Bundesligareserve am letzten Hauptrundenspieltag der Saison das Rückspiel mit 54:61. Nun liegt der volle Fokus auf das Final Four in Bayreuth am 27. und 28. April.
Hannover. Für den letzten Hauptrundenspieltag der Saison 2023/24 in der 2.Rollstuhlbasketball-Bundesliga musste Hannover United in den tiefen Süden nach Ulm. Die Bundesligareserve kam am Sonntag jedoch mit leeren Händen zurück, da sie das Spiel gegen die Allianz Rollers mit 54:61 verloren haben. Im Hinspiel gab es nach Verlängerung noch das bessere Ende für United II. Für die dramatische und knappe Niederlage revanchierten sich nun die Baden-Württemberger.
United II kann guten Start nicht halten
Der Beginn der Partie war noch ausgeglichen, ehe die Mannschaft der Spielertrainer Felix Heise und Christoph Lübrecht ein bärenstarkes zweites Viertel spielte. Den zweiten Spielabschnitt gewannen die Niedersachsen mit 16:6 und gingen mit 30:20 in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte der Partie war es ein anderes Spiel. Die „Rollers“ kamen mit viel Druck und trafen viele Würfe. „Ulm hat sich auf unseren Angriff eingestellt und uns besser verteidigt. Außerdem haben sie und vor allem Luca Holstein deutlich besser getroffen“, so Spielertrainer Lübrecht. Luca Holstein, dem in der ersten Halbzeit nicht so viel gelang, kam am Ende auf starke 26 Punkte.
Fokus auf das Final Four
Aus der Niederlage kann Hannover United II viel lernen für das Final Four. „Wir können immer noch an unserer Wurfkonstanz arbeiten. Heute ist aber aufgefallen, dass wir kreativer und flexibler werden müssen, wenn wir merken, dass der Gegner sich auf uns einstellt und Dinge, die bis dahin funktioniert haben, nicht mehr laufen“, sagte Lübrecht.
Die diesjährige Endrunde wird nicht wie üblich im Play-Off-Modus ausgetragen, sondern im Final Four-Modus. Die Finaltage steigen vom 27. bis 28. April in Bayreuth.
Allianz Rollers Ulm: Luca Holstein (26 Punkte), Lukas Bloching (19), Andé Penner (6), Anton Welschof (4), Konstantin Linder, Martin Bücher, Sascha Lima (je 2), Sarah Deppert.
Hannover United II: Christoph Lübrecht (17 Punkte), Thomas Schröder (10), Luis Conrad (8), Sören Seebold (7/1 Dreier), Heiko Müllers, Jakob Krömer (6), Andrea Seyrl, Felix Heise, Felix Merlin Hansing, Noel Huber.
RRBL1 | Hannover United unterliegt in Trier gegen einen unaufhaltsamen Passiwan

Das letzte Hauptrundenspiel in der 1.Rollstuhlbasketball-Bundesliga ging für Hannover United in Trier mit 76:79 verloren. United bekam vor allem den sehr stark aufspielenden Dirk Passiwan nicht in den Griff. Der Spielertrainer stellte die Verteidigung der Hannoveraner immer wieder vor Problemen.
Trier. Der 18. Spieltag der 1.Rollstuhlbasketball-Bundesliga forderte Hannover United in Trier heraus. Gegen die Doneck Dolphins Trier verlor das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt mit 76:79. Schon vor dem Spiel war klar, dass es für beide Teams um nichts mehr geht, trotzdem haben sich beide Mannschaften nichts geschenkt und lieferten einen spannenden Kampf ab. Die „Füchse“ reisten ohne Sören Seebold und Vanessa Erskine nach Trier. Am Freitagabend meldete sich dann auch noch Top-Scorer Alexander Budde krank und konnte das Team nur von zu Hause aus unterstützen. Aber auch die Hausherren mussten auf ihre vier Nationalspielerinnen verzichten und traten zu sechst an.
United schläfrig in der Verteidigung
Gegen die Köln 99ers sicherten sich die Hannoveraner am vergangenen Samstag einen Platz in den Play-Offs. „Wir sind natürlich trotzdem hierhergefahren, um zu gewinnen“, so der Australier Thomas McHugh. In der Offensive bewies United diese Ambition, nur in der Defensive zeigten sich immer wieder Lücken auf. Diese Löcher nutzten die Rheinländer eiskalt und ließen United kaum Zeit zum Durchatmen. „Wir haben jetzt durch diese Niederlage noch mal aufgezeigt bekommen, wo wir noch Schwächen haben. Wir werden weiter hart arbeiten und mit neuer Energie zum EuroCup reisen“, sagte Thomas McHugh.
Der unaufhaltsame Dirk Passiwan
Die Lücken in der Verteidigung bei United nutzte der Spielertrainer und erwischte mit 31 Punkten einen Sahnetag. Der 47-Jährrige war eine ständige Gefahr, traf von überall und verwandelte dabei mehrere Dreier. „Dirk hat das gut gemacht. Er hat immer wieder Lücken in unsere Verteidigung gerissen. In der Halbzeit haben wir etwas umgestellt und hatten ihn dann besser im Griff“, sagte Jan Gans. Neben Passiwan zeigte auch Patrick Dorner eine starke Leistung. Am Ende war es ein erneuter Dreier von Passiwan, der 15 Sekunden vor Schluss den 79:76-Endstand für die Gastgeber besorgte. Das Team von Trainer Martin Kluck setzte anschließend alles auf einen Dreier von Shaun Norris, dessen Wurf verfehlte jedoch den Korb und so blieb es beim drei Punkte Vorsprung für Trier.
Lange Länderspielpause bis zum EuroCup2
Nun geht es für Kapitän Jan Sadler, Spielmacher Jan Haller, Top-Scorer Alexander Budde und die beiden Low-Pointer Tobias Hell und Vanessa Erskine zu der deutschen Nationalmannschaft. Die deutschen Herren- und Damennationalmannschaften bereiten sich auf die Qualifikation für die Paralympischen Spiele vor. Trainer Martin Kluck reist als Co-Trainer ebenfalls mit. In Belgien treffen die Deutschen Herren kommende Woche in einem Vorbereitungsturnier unter anderem auf Australien. Für die „Aussie Rollers“ wurden Shaun Norris und Thomas McHugh nominiert. „Es ist für mich immer eine Ehre, für mein Heimatland zu spielen und ich nehme jede Chance, die kommt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns körperlich perfekt auf den EuroCup und die Play-Offs vorzubereiten“, so McHugh. Deutschland trifft am Karfreitag um 19 Uhr auf Australien.
Interview | Vanessa Erskine: "Es ist Zeit, eine neue Reise zu beginnen"

Vanessa Erskine wird ab der Saison 2024/2025 nicht mehr für Hannover United spielen. Die 29-jährige Nationalspielerin erklärt im Gespräch mit Bennet Binder ihre Entscheidung und was die Zukunft für sie bereithält.
Hallo Vanessa, du hast nach sieben Jahren entschieden, dass dies deine letzte Saison für Hannover United sein wird. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Als ich 2017 zu Hannover United kam, war es wie der Anfang eines Gartens. Die Samen waren bereits in den vorherigen Jahren gepflanzt worden, doch der Wunsch, ein schöner, blühender Garten zu werden, war stets vorhanden. Über die letzten sieben Jahre gab es viel Sonne, viel Regen und viel Pflege, die diesen Samen in einen blühenden Garten verwandelt hat. Nun ist es einfach an der Zeit für mich, eine neue Reise in meinem Leben zu beginnen. Ich weiß, dass der Garten in guten Händen ist und dass er auch ohne mich weiterwachsen wird.
Was macht für dich die Zeit bei United besonders?
Für mich gibt es zwei Aspekte, die meine Zeit bei Hannover United besonders machen. Zum einen durfte ich mit dem Hannover United Vereinsgeschichte schreiben: Vom erstmaligen Verbleib in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga über zwei DRS-Pokal-Finalteilnahmen, die Auszeichnung als "Mannschaft des Jahres" bei der "Neuen Presse", die Entwicklung zu einem regelmäßigen Top-4-Team in der RBBL1, die Ausrichtung von zwei EuroCup-Wettbewerben, der Gewinn des EuroCup3-Turniers in der vergangenen und das Erreichen der EuroCup2-Finals in der aktuellen Saison und die Entwicklung zu einem international bekannten Club. Ich bin einfach unglaublich stolz und dankbar, ein Teil dieses Wachstums gewesen zu sein.
Der zweite Aspekt, der meine Zeit bei Hannover United so besonders gemacht hat, sind die Beziehungen, die hier zu den einzelnen Personen entstanden sind. Teil des Teams zu sein und das Wachsen jedes Einzelnen als Individuum zu beobachten, ist einfach etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Von Momenten mit Martin (Kluck) und Philipp (Schaper), die Väter wurden, bis hin zur unglaublichen Entwicklung von Alex (Budde) und Tobi (Tobias Hell), die nicht nur zu zwei Weltklasseathleten, sondern auch zu zwei unglaublichen jungen Männern wurden. Wir haben uns gegenseitig in Höhen und Tiefen unterstützt. Ich habe die Jungs wirklich lieb und bin einfach dankbar für die Zeit, die ich mit ihnen hatte.
Gibt es etwas, was du besonders vermissen wirst?
Ich denke, die offensichtlichsten Antworten wären das Team, die Fans und der Verein. Allerdings habe ich nicht vor, weit wegzugehen und werde weiterhin präsent sein. Deshalb denke ich, dass das, was ich am meisten vermissen werde, diese enge Bindung zu den Jungs im Team sein wird. Natürlich werde ich immer noch da sein, aber die emotionale Verbindung ist einfach anders, wenn man stundenlang zusammenarbeitet und versucht, Ziele zu erreichen, als wenn man es eher aus einer Außenperspektive beobachtet.
Was würdest du als deinen schönsten Moment bezeichnen?
Ich glaube nicht, dass es für mich den schönsten Moment gibt. Ich kann jedoch zu 100 Prozent sagen, dass ich mich nicht an ein einziges Endergebnis eines Spiels erinnern kann. Daher sind die Momente, die ich schätze, definitiv keine Ergebnisse. Ich schätze jedoch so viele kleine Momente, die ich unglaublich schön finde. Pizza-Essen mit dem Team und dem EuroCup am Meer in Yalova, die Feier mit dem Team danach und die Begrüßung der Fans am Flughafen bei unserer Ankunft waren definitiv einige der größten und schönsten Momente, die ich niemals vergessen werde. Aber es gibt auch die kleineren schönen Dinge wie Udo Schulz, der einfach so viel mehr als nur ein Teammanager ist. Nach den Ehrenrunden nach unseren Spielen im "Fuchsbau" wartet er mit Tränen in den Augen darauf, uns in den Arm zu nehmen. Manchmal waren es auch einfach Abende, die wir gemeinsam als Team verbracht haben, das Herumalbern im Flur, während wir darauf warten, in die Halle gehen zu können und das Treffen am Freitagmorgen auf dem Wochenmarkt in der Südstadt.
Was steht bei dir nun als Nächstes an und welche neuen Ziele verfolgst du?
Als nächstes steht für mich sportlich gesehen das Repechage Turnier im April mit der deutschen Damennationalmannschaft an, um uns für die Paralympics in Paris zu qualifizieren. Es folgen die EuroCup2-Finals und die Playoffs der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Danach ist meine Reise offen. Ich freue mich darauf, mir Zeit nehmen zu können, um mehr über mich außerhalb des Rollstuhlbasketballs zu erfahren. Ebenso freue ich mich darauf, mehr entspannen zu können, ohne immer gestresst zu sein, dass ich ständig meine beste Leistung bringen muss oder dass meine aktuelle Leistung nicht ausreicht. Jan (Sadler) und ich planen zudem unsere Hochzeit für September 2025 und ich freue mich darauf, mehr Zeit außerhalb des Sports mit ihm genießen zu können.
Was sind deine Abschiedsworte an die Fans?
Aus tiefstem Herzen, DANKE. Es gibt keine Worte, die ausdrücken können, um zu sagen, wie dankbar ich für die Unterstützung bin, die mir, dem Team und dem Verein im Laufe der Jahre gegeben wurde. Nur gemeinsam sind wir United