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EuroCup1 | Hannover United will "um den Gruppensieg mitspielen, keine Frage"

EuroCup-erprobt: United-Teammanager Udo Schulz (hinten links) freut sich mit Mariska Beijer, Tobias Hell und Jan Haller über den Titelgewinn vergangenen April in Yalova (Türkei). Foto: Philipp Schaper
Von Philipp Schaper
Hannover. Die Anspannung steigt bei Hannover United. Der Rollstuhlbasketball-Bundesligst und amtierende EuroCup3-Sieger richtet am 2. und 3. Februar eines von zwei EuroCup1-Vorrundenturnieren aus. Die Vorbereitungen, Planungen und Organisation laufen seit Monaten, Dutzende Helferinnen und Helfer bereiten alles vor, damit am Freitagmorgen die Bälle fliegen können. United-Teammanager Udo Schulz spricht im Interview über Lampenfieber, die Gäste-Teams und die Euro-Ziele von Hannover United.
Udo Schulz, steigt das Lampenfieber?
Ich bin kein eigentlich Lampenfieber-Typ. Außerdem haben wir noch viel zu viel um die Ohren, viel zu viele Themen zu bearbeiten. Ich bin mir sicher, dass der Puls mit dem Teammanager-Meeting am Donnerstagabend steigt. So richtig los geht es dann am Freitagmorgen zum ersten Spiel gegen Fenerbahce in der Halle.
Hannover United richtet eines von zwei EuroCup1-Vorrundenturnieren in der neuen Sporthalle "Fuchsbau" aus. In der vergangenen Saison ist United im EuroCup3 gestartet. Wie kommt es, dass der Klub nun zwei Klassen aufgestiegen ist?
Vom internationalen Ranking her wären wir nicht im EuroCup1. Wir haben uns um eine Wild Card beworben - und die IWBF Europe hat uns ausgewählt. Wir verstehen das als Anerkennung der sportlichen Leistung sowohl international mit dem EuroCup3-Gewinn im April als auch national. In der Bundesliga haben wir in den letzten Jahren immer das Halbfinale erreicht und uns mit den Thuringia Bulls und dem RSV Lahn-Dill gemessen, die zuletzt immer im ChampionsCup-Halbfinale standen.
Fenerbahce Istanbul, Manchester Revolution, Sheffield Steelers, Pilatus Dragons - das EuroCup-Teilnehmerfeld liest sich sehr gut. Worauf können sich Sport-Fans am Wochenende freuen?
Erstmal auf hochklassigen Rollstuhlbasketball.Ich bin überzeugt, dass alle zehn Spiele auf höchstem Niveau sein werden. Die beiden englischen Teams sind sehr gut bestückt, kommen mit aktuellen oder ehemaligen Nationalspielern. Dazu der türkische und der Schweizer Meister. Das wird ein echtes Highlight. Und Hannover United hat natürlich auch viel Qualität zu bieten und ist amtierender EuroCup3-Sieger.
Die Generalprobe im neuen "Fuchsbau" gegen den Deutschen Meister Thuringia Bulls ist am vergangenen Sonntag ja geglückt. Was nimmt der Klub aus dem Bundesliga-Alltag in den EuroCup mit?
Das war ein grandioses Spiel und ein sensationeller Sieg. Wir haben über 40 Minuten ein sehr, sehr starkes Spiel gegen eines der Top-Teams in Europa gezeigt und keinen einzigen Durchhänger gehabt. Ich kenne die Mannschaft sehr gut, die sind im Kopf ganz klar. Das Team wird den Super-Sieg gegen den Deutschen Meister als positiven Schub in den EuroCup mitnehmen.
Neben Hannover nehmen fünf Teams an dem Turnier teil. Was ist das Ziel von United?
Wir wollen um den Gruppensieg mitspielen, keine Frage. Das ist taktisch und physisch eine unheimlich hohe Belastung, der wir aber gewachsen sind. Wir hoffen auf einen guten Start gegen Fenerbahce - und dann ist alles möglich. Wenn es mit dem Gruppensieg nicht klappt, können wir uns als Zweiter oder Dritter für eines der EuroCup-Finals qualifizieren. Wir wollen Ende April auf jeden Fall bei einem Turnier in Italien oder Spanien um einen Titel spielen.
Wie viele Arbeitsstunden muss man in die Organisation von solch einer Veranstaltung investieren?
Puhhh. (lacht) Du kannst Fragen stellen. Ich kann sagen, dass wir seit Monaten intensiv dafür arbeiten. Das sind unendlich viele Stunden für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit den unterschiedlichsten Aufgaben, die kann man nicht beziffern. Da sind wir als Verein total dankbar für die Bereitschaft unserer Leute, das mitzugestalten und sich einzusetzen.
Was kostet die Organisation - neben den zahllosen Arbeitsstunden - den Verein? Wie wird so ein Turnier finanziert?
Dieses Turnier kostet rund 45.000 Euro. Wir bekommen Teilnehmerbeiträge von den Gastmannschaften. Wir haben eine großartige Unterstützung über die Niedersächsische Lotto-Sportstiftung, bekommen eine Förderung über die Landeshauptstadt Hannover und sind sehr dankbar für die tolle Unterstützung unserer Sponsoren und Partner. Erreichen wir eines der drei Finalturniere, die in Spanien und Italien ausgetragen werden, kommen nochmal rund 15.000 Euro für Flugkosten, Unterbringung, Verpflegung und Teilnahmebeitrag dazu.
Mit dem Umzug in den "Fuchsbau" ist Hannover United jetzt auch in der City präsenter. Gibt es schon Resonanz aus dem Zooviertel?
Ja. Wir haben beim ersten Heimspiel gegen die Bulls einige Zuschauerinnen und Zuschauer in der Halle gehabt, die wir aus Stöcken noch nicht kannten. Wir hoffen sehr, dass wir aus dem Umfeld der Sophienschule und der Nachbarschaft noch viele neue Fans gewinnen können.
EuroCup1 | Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Turnier im "Fuchsbau"

Am Freitag und Samstag findet ein IWBF EuroCup1-Vorrundenturnier im "Fuchsbau" (Sporthalle Sophienschule) statt. Foto: Florian Petrow
Hannover. Der EuroCup rückt näher. Am Freitagmorgen fliegen ab 11.15 Uhr die Bälle beim IWBF EuroCup1-Vorrundenturnier im "Fuchsbau" von Hannover United. In 36 Stunden stehen zehn Spiele auf internationalem Top-Niveau auf dem Programm in der Sporthalle Sophienschule im Zooviertel. Modus, Anfahrt, Tickets, Preise - wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das hochkarätige Rollstuhlbasketball-Event in Hannovers City.
Welche Teams kommen?
Zu Gast im neuen "Fuchsbau" sind Fenerbahce Istanbul, Manchester Revolution, Sheffield Steelers und Pilatus Dragons RCZS - ein international hochkarätiges Feld. Über Fenerbahce Sport Kulübü muss man im Grunde nicht sprechen: Ob im Fußball, Basketball oder Rollstuhlbasketball - Fenerbahce ist in der Türkei immer vorn dabei und hat eine riesige Anhängerschaft. Die beiden englischen Teams aus Manchester und Sheffield bringen aktive und ehemalige britische Nationalspieler mit nach Hannover. Die Pilatus Dragons aus Zentralschweiz, dessen Zentrum Luzern südlich von Zürich ist, sind Schweizer Meister und stellen seit Jahren das Gros der Nationalmannschaft.
Wie ist der Turniermodus?
Gespielt wird im Modus jeder gegen jeden. Pro Spieltag sind fünf Partien angesetzt. Jedes Team muss viermal aufs Parkett rollen. Der Turniersieger zieht ins EuroCup1-Finale ein, das bei Amicacci Abruzzo in Giulianova - zwischen Ancona und Pescara an der Adria gelegen - stattfindet. Der Gruppenzweite darf zum EuroCup2-Finale nach Sardinien fliegen. Der Gruppendritte spielt das EuroCup3-Finalturnier in Valladolid (Spanien). Alle drei Finalturniere sind vom 25. bis 28. April terminiert.
Wann spielt Hannover United?
Hannover United hat, wie die anderen Teams auch, pro Tag zwei Spiele. Der Gastgeber macht am Freitag (11.15 Uhr) den Auftakt gegen den türkischen Meister Fenerbahce Istanbul und schließt das Turnier am Samstag (19 Uhr) gegen den Schweizer Meister Pilatus Dragons RCZS. Außerdem trifft die Mannschaft von Trainer Martin Kluck am Freitag (18 Uhr) auf Manchester Revolution und am Samstag (12.15 Uhr) auf die Sheffield Steelers. Weitere Infos zum Spielplan gibt es unter www.hannover-united.de.
Wo liegt der neue "Fuchsbau"?
Hannover United hat es mit der neuen Heimspielstätte "Fuchsbau" sehr gut getroffen. Die Sporthalle des Gymnasiums Sophienschule liegt inmitten eines großen Wohngebiets mit vielen Unternehmen im malerischen Zooviertel zwischen der Sophienschule und der Sporthalle des Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasiums. Die Adresse lautet Lüerstraße 18. Das Zooviertel ist an zwei Seiten eingerahmt vom Stadtwald Eilenriede. Orientierungspunkte sind der Erlebnis-Zoo Hannover, das Hannover Congress Centrum (HCC) mit dem berühmten Stadtpark und das Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung
Wie kommt man am besten zum "Fuchsbau"?
Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist gut. Man kann den "Fuchsbau" im Zooviertel bequem mit den Stadtbahnlinien 4, 5, 6 und 11 (Haltestelle Braunschweiger Platz) oder der Stadtbahnlinie 11 (Haltestelle Congress Centrum) sehr gut erreichen. Der Fußweg zur Halle beträgt in der Regel 5 bis 15 Minuten. Achtung, Achtung: Die Üstra-Verkehrsbetriebe werden an diesem Freitag bestreikt. Es fahren keine Bahnen oder Busse. Dementsprechend müssen Fans umdisponieren. Vor der Sporthalle in der Lüerstraße gibt es einen sehr großen Fahrradbereich. Die Halle verfügt zwar über einen großen Parkplatz. Der wird aber für die Team-Shuttle, Lieferfahrzeuge, Menschen mit Behinderungen und Rettungsfahrzeuge benötigt. Wenn es das Auto sein muss, besteht die Möglichkeit, das kostenpflichtige Parkhaus vom Hannover Congress Centrum (Schnellstraße 1), zwei Minuten von der Halle entfernt) zu benutzen. Am Samstag sollen die Stadtbahnen wieder nach Plan fahren.
Wo gibt es Tickets?
Es gibt Tages- und Turniertickets an der Kasse im Eingangsbereich der Sporthalle Sophienschule. Für Kurzentschlossene also kein Problem. Wer planen möchte, kann sich Tickets über die Homepage von Hannover United - www.hannover-united.de/eurocup - vorbestellen. Die Karten werden dann an der Kasse hinterlegt.
Was kosten Tickets?
Die Tageskarte kostet 15 Euro (ermäßigt 10 Euro). Die Turnierkarte für zehn Spiele kostet 25 Euro (ermäßigt 15 Euro). Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Für ermäßigte Tickets berechtigt sind Kinder und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren, behinderte Menschen und Rentner. Kann ein Fans beispielsweise nur die ersten beiden Spiele an einem Vormittag oder die letzten beiden Spiele am Abend sehen, lohnt sich die Tageskarte dennoch. In der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga kostet ein Einzelticket 8 Euro. Besucherinnen und Besucher kommen also sportlich auf jeden Fall auf ihre Kosten.
RBBL1 | Erster "Fuchsbau"-Coup: United siegt bei Hallen-Premiere furios

Großes Spiel, großer Jubel: Die Mannschaft von Hannover United freut sich nach dem Abpfiff über den Erfolg gegen den Deutschen Meister RSB Thuringia Bulls. Foto: Nathalie Bonacker
Von Philipp Schaper
Hannover. Das war eine perfekte Premiere im neuen "Fuchsbau" - und eine tolle Generalprobe für den EuroCup in fünf Tagen. Rollstuhlbasketball-Bundesligist Hannover United hat am Sonntag im ersten Spiel in der neuen Heimstätte die Thuringia Bulls besiegt. United gewann vor rund 200 Fans mit 70:54 gegen den amtierenden Deutschen Meister. Der zweite Sieg gegen das TopTeam auf Elxleben nach dem 57:50 im März 2021.
Wurfquote macht den Unterschied
Beeindruckend: United holte sich früh im ersten Viertel die Führung und gab sie in der Folge nicht mehr her. Das Team spielte mutig nach vorn und hielt hinten gut dagegen. Bis zur Halbzeit war die Wurfquote ein entscheidender Faktor zugunsten der Gastgeber. Dabei waren die Thuringia Bulls mit 44 Prozent auch ganz ordentlich unterwegs. United traf aber mehr als jeden zweiten Wurf. Eine beachtliche Leistung. Dabei half auch, dass aufseiten der Bulls Karlis Podnieks kurzfristig passen musste und Coach André Bienek dadurch ein Option für weitere Line-Ups fehlten.
United verhindert Bulls-Aufholjagd
Mit zunehmender Spieldauer fragte man sich, wann die Gäste den Druck erhöhen würden und United nochmal in Bedrängnis brächten. Kurzzeitig sah es danach aus, als könne das letzte Viertel nochmal heiß werden, obwohl United mit 60:41 führte. Arie Twigt und Vahid Gholamazad stellten schnell auf 60:45 - mit einer längeren Serie wären die Bulls wieder dran gewesen. Doch Jan Sadler, Alexander Budde und Shaun Norris sorgten schnell für klare Verhältnisse. "Ich glaube, keiner hätte damit gerechnet, dass das hier so ausgeht. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass wir fit genug sind für zwei Spiele in zwei Tagen. Es war das beste Spiel seit Langem", sagte United-Coach Martin Kluck.x
Nächster Höhepunkt im "Fuchsbau": Der EuroCup
In fünf Tagen steht United ein EuroCup1-Vorrundenturnier ins Haus. Am 2. und 3. Februar sind Fenerbahce Spor Kulübü, Manchester Revolution, Sheffield Steelers und Pilatus Dragons RCZS zu Gast ihm "Fuchsbau". Die ersten drei Teams ziehen in eins der EuroCup-Finals ein. In dieser Form eine große Chance für Hannover United, dem überraschenden Premieren-Titel vom vergangenen April eine weitere Trophäe hinzuzufügen.
Hannover United: Tom McHugh (21 Punkte), Shaun Norris (14), Jan Sadler (12/2 Dreier), Alexander Budde (11), Jan Haller (6), Jan Gans (4), Tobias Hell (2), Oliver Janz, Vanessa Erskine, Sören Seebold.
RSB Thuringia Bulls: Aliaksandr Halouski (19 Punkte/2 Dreier), Vahid Gholamazad (10), Joakim Linden (9), Arie Twigt (8), Hubert Hager, Jens Eike Albrecht (je 3), Marie Kier (2), Roman Wenzel, Jordi Ruiz Jorda.
RBBL1 | United macht sich in Warendorf fit für die "Fuchsbau"-Premiere

United-Center Alexander Budde (gegen Münsterlands Ilse Arts) hatte gegen den BBC einen guten Tag. Budde erzielte 24 Punkte, hatte eine Wurf-Quote aus dem Feld von 84 Prozent. Fotos: Andreas Stich
Von Philipp Schaper und Bennet Binder
Warendorf/Hannover. Der Auftakt ist gemacht. Hannover United hat sein Auswärtsspiel beim BBC Münsterland nach einer starken zweiten Halbzeit mit 72:57 gewonnen. Am 13. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) überragte vor allem Topscorer Alexander Budde unter dem Korb. Der 23-jährige Center versenkte elf von 13 Versuchen aus dem Feld in der Reuse des BBC und traf zwei von drei Freiwürfen. Eine tolle Quote.
United tut sich in Warendorf 20 Minuten lang schwer
Eine nicht so tolle Quote hatte United zur Pause. Hannover kam nicht richtig in Schwung und lief gegen einen starken BBC zeitweise einem Sieben-Punkte-Rückstand hinterher. Mit einem 33:38 ging es in die Halbzeit. "Wir sind nicht so gut reingekommen ins Spiel, aber Münsterland hat auch einen sehr, sehr guten Job gemacht in der ersten Halbzeit.", sagte United-Spielmacher Jan Haller.
Buddes Top-Quote bringt United auf Kurs
Der Turnover kam nach dem Seitenwechsel. United verkürzte schnell, kam in der 23. Minute durch Alexander Budde zum Ausgleich und 90 Sekunden später zur Führung. Zehn Punkte gelangen dem 23-Jährigen in dieser kurzen, wichtigen Phase. Das brachte United auf Kurs. Hinten hielt United nach der Pause weitestgehend dicht, ließ nur zehn BBC-Zähler zu. "Nach der Pause haben wir über unsere Defense ins Spiel gefunden. Das war ein wichtiger Sieg für uns", so Haller.
"Fuchsbau"-Premiere gegen Deutschen Meister
Wichtig auch, um mit Selbstvertrauen in die "Fuchsbau"-Premiere gegen die RSB Thuringia Bulls zu gehen. Der Deutsche Meister ist am Sonntag um 14 Uhr zu Gast in der neuen Spielstätte von Hanover United in der Sporthalle Sophienschule (Hannover-Zooviertel, Lüerstraße 18). "Ich freue mich sehr auf das Heimspiel morgen im "Fuchsbau" gegen die Bulls. Ich hoffe, dass wir viele United-Fans sehen", sagte Haller. Tom McHugh, der mit der australischen Nationalmannschaft und Team-Kumpel Shaun Norris bei den IWBF Asia Oceania Championship vor wenigen Tagen die Paralympics-Qualifikation gefeiert hat, ist heiß auf das Spiel gegen den Meister. "Wir werden uns erholen und rechtzeitig fit sein für das Spiel gegen die Bulls", sagte McHugh, der gegen Münsterland mit 15 Punkten zweitbester United-Scorer war. "Die Bulls sind eines der Top-Teams der Liga. Wir wollen zeigen, dass wir auch zu den Top-Teams gehören."
BBC Münsterland: Sören Müller (21 Punkte/1 Dreier), Julian Lammering (13), Maximilian Lammering (12), Joost Morsinkhof (5/1), Ilse Arts, Johannes Hengst, Paul Jachmich (je 2), Luca Holstein, Phillip Schorp, Sören Gebauer.
Hannover United: Alexander Budde (24 Punkte), Tom McHugh (15), Jan Haller, Shaun Norris (je 11), Jan Sadler (7/1 Dreier), Jan Gans (4), Oliver Jantz, Tobias Hell, Sören Seebold, Vanessa Erskine.
RBBL1 | United freut sich zur "Fuchsbau"-Premiere auf Deutschen Meister

Von Philipp Schaper
Hannover. Moin "Fuchsbau". Ab Sonntag startet Rollstuhlbasketball-Bundesligist Hannover United im Zooviertel durch. Der Klub ist in der Winterpause aus der langjährigen United Arena aus- und in die Sporthalle des Gymnasiums Sophienschule (Lüerstraße 18) eingezogen. Da darf der erste Gast auch ein besonderer sein. Der aktuelle Deutsche Meister RSB Thuringia Bulls kommt am Sonntag zur "Fuchsbau"-Premiere nach Hannover. Hochball ist um 14 Uhr.
Kluck hofft auf neue Fans im "Fuchsbau"
Die Ansetzung für das Nachholspiel vom 12. Spieltag passt auch für United-Coach Martin Kluck perfekt. "Ich freue mich total darauf, endlich unsere Heimfans und vielleicht schon ein paar neue Zuschauer aus dem Viertel im "Fuchsbau" zu begrüßen. Dass wir den amtierenden Deutschen Meister zu Gast haben, ist dabei eine riesige Herausforderung", sagt Kluck.
United hat Spiele-Puffer auf Playoff-Verfolger
Eine weitere Herausforderung ist die doppelte Belastung für sein Team. United fährt am 13. Spieltag zum BBC Münsterland (Samstag, 15 Uhr). Zwischen dem Anwurf in Warendorf und dem Anwurf im "Fuchsbau" liegen 23 Stunden. "Wir haben drei Spiele weniger, als die meisten anderen Teams. Irgendwann müssen wir sie ja nachholen. Es stehen anstrengende Wochen vor uns", so Kluck. Aktuell liegt United mit 12 Punkten aus neun Spielen auf Playoff-Platz vier. Die Verfolger Doneck Dolphins Trier (12 Punkte), RBB München Iguanas und RBC Köln 99ers (je 10 Punkte) haben zwölf Spiele absolviert.
Münsterland-Krimi aus Hinspiel noch präsent
Mit Münsterland trifft Hannover United auf einen Gegner, der sehr viel Pech hatte in der laufenden Spielzeit. Dreimal verlor der BBC mit nur einem Punkt, dabei ging es um wenige Sekunden. Der Hinspiel-Krimi ist in Hannover noch gegenwärtig. Beim Stand von 59:58 für United rollte Maximilian Lammering in den letzten Sekunden des Spiels allein auf Hannovers Korb zu, legte den Ball rein. Die Schiedsrichter verständigen sich kurz. Keine Punkte - die Sirene kam einen Bruchteil, bevor der Ball Lammerings Hand verlassen hatte. "Das Hinspiel hat gezeigt, wie gefährlich sie sind. Die Tabellensituation spiegelt nicht die tatsächliche Stärke des BBC wider."
Straffes Programm in Liga, Pokal und EuroCup
Der Doppelspieltag ist ein kleiner Fingerzeig darauf, was Hannover United in den kommenden Wochen erwartet. In 37 Tagen stehen in der Liga, dem EuroCup und im DRS-Pokal FinalFour mindestens elf Spiele auf dem Programm - mit der Option auf das Pokal-Finale. Vor allem im EuroCup (2./3. Februar, "Fuchsbau") geht es Schlag auf Schlag. Innerhalb von 36 Stunden kämpft United gegen Fenerbahce Istanbul, Manchester Revolution, Sheffield Stellers und Pilatus Dragon RCZS um den Einzug in eines der drei Finals. Anfang März spielt Hannover im Pokal-Halbfinale gegen den Gastgeber RBC Köln 99ers. "Unsere Nationalspieler sind dieses Pensum von internationalen Turnieren gewohnt. Vor allem sind unsere beiden Australier nach den IWBF Asia Oceania Championships und der geglückten Paralympics-Qualifikation gut in Schwung."
Interview | "Halten europäischen Spitzenbasketball im 'Fuchsbau' bereit"

United-Coach Martin Kluck erhofft sich von dem Umzug in den "Fuchsbau" im Zooviertel für den Verein Hannover United und seine Mannschaft viel Gutes. Foto: Maike Lobback
Von Philipp Schaper
Hannover. Unbeständigkeit ist die Konstanz bei Hannover United in der aktuellen Rollstuhlbasketball-Bundesligasaison - nicht in der Leistung, aber bei den Terminen. Von Anfang Oktober bis Mitte Dezember hat United acht Liga- und zwei Pokalspiele absolviert. In den kommenden 37 Tagen rollt das Team von Trainer Martin Kluck mindestens elfmal aufs Parkett - inklusive DRS-Pokalfinale wären es ein Dutzend Spiele. Ein hartes Programm. Im Interview spricht United-Coach Martin Kluck über das Gefühl im neuen "Fuchsbau", die Thuringia Bulls als Gegner bei der Hallen-Premiere und die Chancen beim EuroCup Anfang Februar.
Martin Kluck, in der Hinrunde hatte Hannover United mitunter mit viel Freizeit zwischen den Spieltagen. Jetzt stehen quasi Spiele im Dreitage-Takt auf dem Programm. Was gefällt einem Trainer besser: Wenig Spiele, viel Erholung oder eine hohe Frequenz?
Das gesunde Mittelding, der wöchentliche Rhythmus, ist mir eigentlich am liebsten (lacht). Ich bin ein Trainer, der sich sehr akribisch auf Gegner vorbereitet und viel analysiert, viel Video schaut. Und das ist natürlich schwierig, wenn man viele Spiele in kurzer Zeit zu bewerkstelligen hat. Gleichzeitig zu viel Leerlauf und die Spannung nicht halten zu können, hilft einem auch nicht. Wenn das jetzt mal ein paar Spiele mehr sind, werden wir das aber auch stemmen.
Bisher hat United in dieser Saison ein ganz gutes Bild abgegeben: Mit 12 Punkten und drei Spielen weniger als die drei Konkurrenten Trier (12 Punkte), München und Köln (jeweils 10 Punkte) liegt Hannover auf Platz vier - der zur Playoff-Teilnahme reicht. Dazu hat das Team das DRS-Pokal FinalFour erreicht. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Wir haben allerdings mit der Niederlage gegen Köln eine kleine Macke in unserer Bilanz, die wir gern vermieden hätten. Im Großen uns Ganzen ist das aber sehr ok. Natürlich sind wir auch mal gestrauchelt, im Hinspiel gegen Münsterland beispielsweise. Auch gegen Lahn-Dill und Thüringen hätten wir uns engere Spiele gewünscht. Das sind aber Kleinigkeiten, die hoffentlich am Ende einer erfolgreichen Saison niemand mehr beleuchtet, sondern wir auf die Highlights und positiven Aspekte schauen. Davon könnte es in dieser Saison einige geben.
Am Wochenende stehen mit dem BBC Münsterland (Samstag, 15 Uhr, auswärts) und den RSB Thuringia Bulls (Sonntag, 14 Uhr, "Fuchsbau") zwei harte Begegnungen auf dem Programm. Wie bereitet ein Coach seine Mannschaft auf solch ein Wochenende vor? Von Spiel zu Spiel zu denken könnte nicht reichen.
Das stimmt. Mit zwei Spielen an einem Wochenende gegen Münsterland und zuhause gegen die Bulls können wir nicht von Spiel zu Spiel denken. Wir müssen ein bisschen vorausschauen. Wir haben uns Anfang der Woche grob mit den Bulls beschäftigt. Jetzt liegt der Schwerpunkt total auf dem Münsterland-Spiel. Wenn das abgeschlossen ist, geht es in die ganz, ganz konkrete Vorbereitung gegen den Deutschen Meister, wenn auch ohne Training. Wir haben die Bulls in der Vorbereitung und im Saisonverlauf gespielt, kennen sie, da sich das Team kaum verändert hat, sehr, sehr gut und wissen, was auf uns zukommt. Deswegen ist so eine akribische Vorbereitung auf das eine Spiel nicht vonnöten, sondern würde uns nur ablenken von dem aus meiner Sicht wichtigeren Spiel gegen den BBC Münsterland. Darauf liegt unser kompletter Fokus.
Die Thuringia Bulls stehen mit zehn Siegen und einer Niederlage auf Platz 2 der RBBL1-Tabelle? Ist das genau der richtige Gegner für die "Fuchsbau"-Premiere am kommenden Sonntag?
Mit den Bulls kommt ein europäisches Schwergewicht im Rollstuhlbasketball direkt zur Heimspielpremiere in den "Fuchsbau". Da kann Hannover sich drauf freuen. Das wird ein Basketball-Highlight und wir hoffen natürlich, dass es direkt angenommen wird und wir ein gute Werbung in der neuen Halle für den EuroCup fünf Tage später machen können. Die Bulls sind immer ein Publikumsmagnet, eine schnelle, athletische Mannschaft - das sind immer packende, spannende Spiele. Da wird - hoffentlich auch für viele neue Zuschauerinnen und Zuschauer - einiges geboten.
Die Bulls sind immer ein Publikumsmagnet, eine schnelle, athletische Mannschaft - das sind immer packende, spannende Spiele.
Martin Kluck, Trainer von Rollstuhlbasketball-Bundesligist Hannover United
Nach neun Jahren Rollstuhlbasketball in der United Arena in Stöcken hat sich der Verein einen großen Wunsch erfüllt und ist in die Stadt gezogen. Das neue Zuhause ist der "Fuchsbau" in der Sporthalle der Sophienschule im Zooviertel. Was verspricht sich der Verein von dem Umzug?
Wir wollen als Verein erstmal ankommen in der neuen Halle, in unserem "Fuchsbau". Eine neue Spielstätte bringt immer neue Gegebenheiten mit sich. In erster Linie versprechen wir uns von dem Umzug, ein neues Publikum in Hannover zu erreichen, mehr im Zentrum von Hannover zu sein, mehr Wahrnehmung zu bekommen und gut in dem Viertel, in der direkten Nachbarschaft anzukommen. Wir wollen mit der Sophienschule, die sich bislang sehr, sehr interessiert an unserer Sportart zeigt, eng kooperieren und darüber neue Helferinnen und Helfer, neuen Schwung für den Verein finden und entwickeln. Dafür ist die neue Sporthalle mit ihren Gegebenheiten ideal geeignet. Jetzt müssen wir das nur noch umsetzen.
Wie ist die Mannschaft in der neuen Spielstätte angekommen?
Wir genießen die Trainingsatmosphäre dort. Wir haben kurze Wege, den Parkplatz direkt vor der Tür. Wir kommen gut mit den Hausmeistern aus, haben Zugang zu allen Dingen, die wir benötigen. Die Kabinen sind schön geräumig. Neuer Fußboden, neue Körbe, Glasbretter, tolle Korbanlagen - wir fühlen uns jetzt schon wohl, was den Trainingsbetrieb angeht. Und um den Spielbetrieb mache ich mir auch keine Sorgen.
Das Bulls-Spiel ist "Fuchsbau"-Premiere und gleichzeitig Generalprobe für die EuroCup-Vorrunde am ersten Februarwochenende (2./3. Februar). Was erwartet Hannover dem Freitag und Samstag?
Mit dem Bulls-Spiel an diesem Sonntag und unseren vier beziehungsweise insgesamt zehn EuroCup-Spielen eine Woche später, halten wir von Beginn an europäischen Spitzenbasketball im "Fuchsbau" bereit für die Zuschauer. Wir erwarten mit Fenerbahce Istanbul ein richtiges Schwergewicht mit hochkarätigen Spielern. Die britischen Teams sind Traditionsvereine. Die Schweizer sind eine bekannte Truppe im europäischen Basketball, die gefühlt schon immer dabei sind und über viele Jahre einen Großteil der Schweizer Nationalmannschaft stellen. Da kann man sich drauf freuen. Wir wollen unseren besten Basketball zeigen und noch eine Schippe drauflegen. Wir entwickeln uns von Training zu Training weiter und wachsen enger zusammen. Abläufe verfestigen sich. Wir wollen auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden, wenn es um den Turniersieg geht und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Aber es wird auch schwierig. Ich erwarte viele enge Partien - und viel Stimmung auf den Rängen.
Die Chancen, Ende April eines der drei EuroCup-Finals zu spielen, stehen nicht schlecht. Von den fünf Teams muss United unter die ersten Drei kommen. Das letzte Spiel am Samstagabend (19 Uhr) gegen die Pilatus Dragons RCSZ könnte entscheidend sein. Wo sehen Sie Ihr Team nach dem Dragons-Spiel?
Wofür es beim EuroCup am Ende reicht und wo wir am Ende des Turniers nach dem Spiel gegen die Dragons stehen, ist schwer zu sagen. Dafür fehlt uns einfach die Routine auf internationaler Ebene. Wir wissen noch nicht, wo wir stehen und wie die Gegner stehen. Ich traue meiner Mannschaft aber absolut zu, dass wir jedem Team im Turnier einen harten Kampf liefern können. Wie viele Siege dabei herausspringen, wird sich zeigen. Wir wollen uns natürlich für eines der EuroCup-Finals qualifizieren. Das ist das klare Ziel.
Vier Wochen später hat Hannover United die erste Titel-Chance der Saison. Im DRS-Pokal FinalFour Anfang März trifft United im Halbfinale auf Gastgeber RBC Köln 99ers. Im zweiten Halbfinale stehen sich der RSV Lahn-Dill oder die Rhine River Rhinos Wiesbaden und die RSB Thuringia Bulls gegenüber. Wie stehen die Chancen für United?
Das ist noch so weit weg, da habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Mit der Auslosung und Köln als Gegner im Halbfinale bin ich erstmal zufrieden. Wenn man mal einen nationalen Titel gewinnen will an so einem FinalFour-Wochenende, ist die schwierigste Konstellation, gegen Lahn-Dill und Thüringen gewinnen zu müssen. Köln wird aber auch kein Alleingang. Wir haben gegen alle drei Teams diese Saison schon verloren - aber wir können auch alle drei schlagen. Ob uns das zweimal an einem Wochenende gelingt, weiß ich nicht. Aber wir werden uns richtig anstrengen und gut vorbereiten. Nun muss sich Lahn-Dill auch erst noch gegen Wiesbaden qualifizieren. Das wird auch keine einfache Aufgabe.
RBBL2| Schlechte Wurfquote vermiest United II im Topspiel die Hallenpremiere

Spieltrainer Christoph Lübrecht (Mitte) geht mit dem Team die nächsten Spielzüge durch. Foto: Patryk Körner
Von Bennet Binder
Hannover. Am Samstag traf die Bundesligareserve in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga auf den Absteiger BG Baskets Hamburg und verlor mit 39:51. Zugleich war das Spitzenspiel zwischen den beiden Teams, die in der Tabelle auf Rang drei und zwei standen, auch die Einweihung des "Fuchsbaus" in der Sporthalle der Sophienschule.
Seebold trifft als erster "Fuchs" im neuen "Fuchsbau"
Die ersten Punkte im neuen "Fuchsbau" erzielte United-Talent Sören Seebold per Freiwurf. United II konnte auf jedoch nicht auf die Punkte aufbauen und musste Hamburg erst mal davonziehen lassen. Das große Problem bei Team der Spielertrainer Heise und Lübrecht war die Wurfquote aus dem Feld. "Wir haben uns nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut zurück ins Spiel gekämpft. Aber um so ein Spiel zu gewinnen, musst du natürlich mehr als 20 Prozent der Würfe aus dem Feld treffen", so Lübrecht.
Trotz Wurfschwäche: United II kommt auf sechs Punkte heran
Zur Halbzeit führten die BG Baskets mit 33:21. In der zweiten Hälfte des Spiels konnte United II den Hamburgern einen starken Einsatzwillen entgegensetzten. Zwischenzeitlich schaffte es die Mannschaft auf sechs Punkte ranzukommen. Die Wurfquote aus dem Feld blieb aber weiterhin schlecht. "Einerseits gibt es so Tage, da will der Ball einfach nicht fallen. Wenn das bei mehreren Spielern der Fall ist, hast du offensiv natürlich ein Problem. Andererseits war unsere Wurfauswahl nicht immer optimal", sagt Spielertrainer Lübrecht kritisch. Für das Trainergespann war jedoch nicht alles schlecht. "Wir haben eine solide Verteidigung gespielt und haben Hamburg bei 51 Punkte gehalten, was nicht schlecht ist."
Lübrecht will in den nächsten Wochen Werfen üben
Jetzt hat die Bundesligareserve drei Wochen Zeit, um sich auf das nächste Spiel gegen Alba Berlin vorzubereiten. "Wir sollten in den kommenden Wochen an der Wurfauswahl und unseren Trefferquoten arbeiten und dann bin ich guter Dinge für die kommenden Spiele", so Lübrecht.
RBBL2 | Topspiel in Liga 2: United II weiht "Fuchsbau" gegen BG Baskets ein

Revanche fällig? Im Hinspiel hatten Luis Conrad (rechts), Sören Seebold und Felix Hansing (links) wenig Chancen gegen Absteiger BG Baskets. Foto: Patryk Körner
Von Bennet Binder
Hannover. Für Hannover United II startet das neue Jahr in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga mit einem starken Gegner. Am Samstag um 14.30 Uhr sind die BG Baskets Hamburg zu Gast bei der United-Premiere im neuen "Fuchsbau". Die Vorfreude auf das erste Spiel in der neuen Halle ist beim Spielertrainer Christoph Lübrecht groß. "Es macht echt Spaß, hier zu trainieren. Wir haben sehr viel Platz, die Korbanlagen mit integrierter 24 Sekunden-Anzeige sind super und der Boden ist schön neu und schnell. Ich hoffe, dass es auch den Fans gefällt", so Lübrecht.
Nur drei Einheiten für Erstliga-Reserve
Die Mannschaft um die Spielertrainer Felix Heise und Lübrecht hatten in diesem Jahr noch nicht viele Möglichkeiten zu trainieren und sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten. "Wir haben mit drei Trainingseinheiten leider nicht so viel Zeit, uns explizit vorzubereiten", sagt Lübrecht. Das Trainergespann will vorrangig erst mal dafür sorgen, dass die Mannschaft in einen guten Spielfluss kommt, bevor sie sich taktisch auf die Baskets einstellen. "Natürlich gibt es einige taktische Punkte, die wir bezüglich Hamburg im Training setzen. Aber es ist mir nach der Winterpause vor allem erst mal wichtig, wieder in einen guten Flow zu kommen", so Spielertrainer Lübrecht.
Lübrecht zuversichtlich, Hamburg "ärgern" zu können
Die BG Baskets haben in der laufenden Saison nur eine Niederlage hinnehmen müssen und steht auf Tabellenplatz zwei. Die United-Reserve musste sich allerdings bisher auch nur zwei Mal geschlagen geben und steht aktuell an dritter Stelle der Tabelle. Auch wenn das Hinspiel in Hamburg deutlich verloren ging, schaut Lübrecht optimistisch auf das kommende Spiel. "Wir haben uns als Team innerhalb der Hinrunde gut entwickelt. Gegen Hamburg haben wir ganz am Anfang gespielt, als wir noch nicht so eingespielt waren", so Lübrecht. Dazu kann der Spielertrainer auf einen vollen Kader zurückgreifen. "Wir spielen in eigener Halle vor eigenem Publikum, das uns sicherlich lautstark unterstützt. Damit wird es für Hamburg, denke ich, sehr schwer werden", so Lübrecht.
Interview | United-II-Coach Lübrecht: "Uns sind kaum Grenzen gesetzt"

Christoph Lübrecht zeigt, wohin der Weg mit Hannover United II führen kann. Foto: Andreas Stich
Von Bennet Binder
Zuletzt vier Siege in Folge, nur zwei Niederlagen bisher - Platz drei. Wie zufrieden bist du mit dem Verlauf der Saison?
Ich denke, wir haben eine sehr erfolgreiche Hinrunde gespielt. Beeindruckt bin ich vor allem von der Entwicklung des Teams innerhalb dieser drei Monate. Nach einer sehr kurzen Saisonvorbereitung haben wir sehr schnell in die Saison gefunden. Im Spiel gegen Tabellenführer Bayreuth haben wir über drei Viertel gezeigt, dass wir mit den besten Teams der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL2, d. Red.) mithalten können. Auch die anschließende Arbeit im Training an der Verbesserung der Leistungskonstanz hat sich dann in knappen Spielen gegen Ulm und auch das schwere Spiel am folgenden Tag gegen das Damenteam (Team Germany-Osnabrück, d. Red.) bezahlt gemacht. Wir haben die Entwicklungen der vergangenen Saison fortgesetzt und sind weiter als Team zusammengewachsen.
Was hat euch in der ersten Hälfte der Saison stark gemacht?
Der für mich wichtigste Grund für unsere erfolgreiche Hinrunde ist, dass wir in jedem Spiel als Team aufgetreten sind. Jeder Spieler weiß, wie wichtig er für das Team ist, welche Rolle er hat und welche Erwartungen gesetzt sind. Mir ist besonders wichtig, dass jeder Spieler gefährlich ist und in entsprechenden Situationen den Korberfolg sucht. So sind wir als Team schwerer auszurechnen als Teams, die nur zwei oder drei Scorer haben. Als weiteren Grund möchte ich unsere wirklich gute Teamchemie nennen. Wir haben einige ältere, erfahrene Spieler und Spielerin, aber auch junge, hungrige Talente. Diese Kombination funktioniert sehr gut und wir haben durch unseren großen Kader von 14 Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit, sehr variabel mit unterschiedlichen Line-ups auf verschiedene Situationen zu reagieren.
Felix Heise und du sind seit dieser Saison gemeinsam Spielertrainer, wie hat das bisher funktioniert?
Das funktioniert wirklich gut. Nach der letzten Saison, in der ich allein Spielertrainer war, ist es sehr hilfreich, jemanden wie Felix an meiner Seite zu haben. Er übernimmt viele Aufgaben und ist neben mir auch als Ansprechpartner für das Team zur Stelle. Auch wenn ich gerade spiele und eine andere Sicht auf die Abläufe habe als von der Seitenlinie, unterstützt er sehr gut gerade in Bezug auf Wechsel und Auszeiten.
Du hast die United-Talent im Kader erwähnt. Welche Ziele hast du mit den jungen Spielern?
Das oberste Ziel für unsere Talente ist, dass sie weiter Spaß am Rollstuhlbasketball haben. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sie sich auch sportlich weiterentwickeln. Ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen und Teams, in denen sie sich in ihrem Tempo entwickeln können, sind elementar und wird, denke ich, bei Hannover United gut umgesetzt. Wir versuchen, die jungen Spieler auf ihrem Weg eventuell in die RBBL1 sowie durch die jeweiligen Nationalmannschaften zu begleiten, Ansprechpartner zu sein, an individuellen Aspekten zu arbeiten. Wichtig sind auch Teambuilding-Maßnahmen wie beim Auswärtsspiel in Tirol, wo wir drei Tage miteinander verbracht haben. Es geht bei allem Basketball und dem Wunsch, sportlich erfolgreich zu sein, auch darum, ein soziales Netzwerk für alle zu schaffen, in dem sich die Menschen gern bewegen. Und wenn junge Spielerinnen und Spieler gern zum Training oder zu Heim- und Auswärtsspielen kommen und Lust haben, hart an sich zu arbeiten, stellt sich auch die sportliche Weiterentwicklung ein. Ich denke, das kann man bereits sehr gut bei all unseren jungen Akteuren sehen.
Sören Seebold spielt und trainiert diese Saison auch bei HU1 mit. Wie siehst Du seine Entwicklung und was traust Du ihm noch zu?
Sören hat eine bemerkenswerte Hinrunde hinter sich. Die Doppelbelastung mit Hannover United und Hannover United II ist extrem hoch. Ich bin beeindruckt, wie er das in den vergangenen Monaten gemeistert hat. Bei United II ist er definitiv zum Führungsspieler herangewachsen. Er leitet das Warm-up und ist einer der wichtigsten Motivatoren und Stimmen des Teams. Mit seiner Geschwindigkeit und seinem Wurf sowie seinem Spielverständnis, das sich stark verbessert hat, ist er nicht aus dem Team wegzudenken. Und dazu parallel nach und nach den Schritt in die RBBL zu vollziehen, ist unglaublich schwierig und es geht darum, ihn so gut es geht zu unterstützen und vor allem seine Belastungen zu kontrollieren und zu steuern. Ich traue Sören definitiv zu, in naher Zukunft zum Erstligaspieler heranzureifen.
Das Ziel "Klassenerhalt" dürfte schon so gut wie geschafft sein. Wo wollt Ihr jetzt noch hin?
Definitiv mussten wir unser vor der Saison gesetztes Ziel "Klassenerhalt" nach dieser Hinrunde etwas anpassen. Wir werden den Fokus aber weiterhin darauf setzen, unsere Pflichtaufgaben gegen die Teams in der unteren Tabellenhälfte zu erfüllen. Alles weitere wird man sehen. Das Auswärtsspiel gegen Ulm wird sehr interessant. Vielleicht können wir Hamburg vor eigenem Publikum mal etwas ärgern. Das neue Saisonziel ist ein gesicherter Platz im Tabellenmittelfeld.
Was hast Du dir für den Rest der Saison vorgenommen?
Mein größtes Anliegen ist es, die Entwicklung des Teams in den letzten eineinhalb Jahren fortzuführen - sowohl im sportlichen Sinne als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Ich denke, dass wir noch viel Potenzial im Team haben, das wir noch nicht entfaltet haben. Uns sind mit unserer Mischung aus Talenten und Routiniers kaum Grenzen gesetzt, wenn wir weiter als Team hart arbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Ich persönlich möchte mich in der Rolle des Spielertrainers weiter entwickeln. Aufgrund der Doppelrolle sind hier besondere Schwierigkeiten zu bewältigen und ich habe hier noch viel Entwicklungspotenzial. Aber die Hinrunde zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die Unterstützung, die ich durch das Team und vor allem durch Felix Heise erfahre, helfen ungemein, um den verschiedenen Rollenanforderungen gerecht zu werden.
RBBL1 | 76:50 - United stellt mit Blitzstart Weichen früh auf Sieg in Zwickau

Hannover United hat Grund zum Lachen. Das Team gewann in Zwickau- inklusive Pokal- das fünfte Pflichtspiel in Folge. Mit dem Sieg kletterte das Team um Spielmacher Jan Haller (Mitte) auf Playoff-Platz vier. Foto: Andreas Stich (Archiv)
Von Bennet Binder
Zwickau. Hannover United ist mit einem 76:50 Sieg in das neue Jahr gestartet. Am 11. Spieltag der 1.Rollstuhlbasketball-Bundesliga war die Mannschaft von Trainer Martin Kluck zu Gast beim Aufsteiger RB Zwickau. Von Anfang an zeigten die "Füchse" schnellen, zielgerichteten Basketball. Schnell führte United in der Sporthalle Mosel mit 21:0 und ließ dem Aufsteiger im ersten Viertel keine Chance. Bis zur ersten Viertelpause ließ die Mannschaft um Kapitän Jan Sadler nur einen einzigen Punkt zu. "Dass wir das erste Viertel 23:1 gewinnen, war für uns spielbestimmend", so Topscorer Alexander Budde.
United hält Zwickau auf Abstand
Dieser Blitzstart war also der Grundstein zum Sieg. In der Folge ließ es United ein wenig ruhiger angehen, Zwickau fand zudem besser ins Spiel. "Bei uns ist die Intensität verloren gegangen", sagte Budde. Auf das Ergebnis hatte die Entwicklung kaum Einfluss. United baute die Führung zeitweise bis auf 31 Punkte aus. In den letzten Minuten betrieb Zwickau etwas Ergebniskosmetik. "Mit dem 26-Punktevorsprung sind wir zufrieden", so der United-Topscorer.
Erstliga-Premiere für Talent Conrad
Nicht mit von der Partie waren die Australier Shaun Norris und Thomas McHugh. Das "Aussie"-Duo spielt aktuell mit der Nationalmannschaft bei den IWBF Asia Oceania Championships in Bangkok (Thailand) um das Paralympics-Ticket. Außerdem fehlte Vanessa Erskine, die zeitgleich mit dem Team Germany/Osnabrück bei den Allianz Rollers Ulm an den Start ging. Die drei Ausfälle sorgten dafür, dass United-Talent Sören Seebold zu knapp zehn Minuten Spielzeit kam, aber auch Luis Conrad, der aus HU2 aushalf, wurde von Coach Martin Kluck eingesetzt und sammelte seine ersten Bundesligaminuten.
Bundestrainer Engel beobachtet Nationalspieler
Zeuge des Auftaktsiegs 2024 von Hannover United war Michael Engel. Der neue Bundestrainer schaute sich die Partie in der Sporthalle Mosel an und sah, wie seine Nationalspieler Alexander Budde (29 Punkte), Jan Sadler (20) und Jan Haller (13) treffsicher Punkte sammelten. Ob das für eine Nominierung für das Repechageturnier im April in Frankreich reicht, bei dem Team Germany sich für die Paralympics qualifizieren will, ist offen. Nach dem intensiven Trainingslager in der ersten Januarwoche, dem ersten Selection Camp für Engel, hatten sich der Bundestrainer und sein Trainerstab um Assistent Martin Kluck Zeit ausbedungen, um die personellen Entscheidungen zu treffen.
RB Zwickau: Teemu Partanen (18 Punkte), Maximilian Chagger (12), Marek Wesolowski (7), Daniel Gehse (5), Edgaras Ciaplinskas, Steven Elliot (je 4), André Weiland, Daniel Bigu, Thomas Barnes.
Hannover United: Alexander Budde (29 Punkte), Jan Sadler (20/1 Dreier), Jan Haller (13), Jan Gans (8), Oliver Jantz (6), Luis Conrad, Sören Seebold, Tobias Hell.