"Crunchtime" für United: Im März geht es um Greifbares in Liga und EuroCup

Hannover United geht in die heiße Phase der Saison. Erfolge in Liga und EuroCup sind zum Greifen nah. Foto: Maike Lobback

Hannover. Für Sportlerinnen und Sportler ist es das Highlight, wenn sie mit ihren Mitspielern nach einer langen Saison in die "Jetzt kommt es drauf an"-Phase biegen. Den Spielen, in denen eine großartige Aktion den großen Erfolg, eine Unachtsamkeit das Ende der Träume bedeuten kann. Dem Rollstuhlbasketball-Bundesligisten Hannover United steht jetzt solch ein heißer März ins Haus. Vom 4. bis zum 18. März rollt United in Liga und EuroCup sechs Mal aufs Feld. Aussetzer: quasi verboten.

Playoff-Halbfinale und EuroCup-Finalturnier im Fokus

Denn laut Team-Plan soll am 25. März mit dem Playoff-Halbfinal-Hinspiel eine weitere Partie vor heimischer Kulisse hinzukommen. Außerdem will der Klub das EuroCup-Finalturnier im April in der Türkei erreichen. Dafür muss United zuerst die Hausaufgaben erledigen. Am 4. und 18. März (jeweils um 18 Uhr) stehen die letzten beiden Hauptrundenspiele in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) auf dem Programm. Beide steigen in der United Arena. An diesem Wochenende ist Verfolger BBC Münsterland zu Gast - das Endspiel um die Playoff-Qualifikation.

Playoff-Qualifikation: Showdown im Drei-Kampf

Für United stehen die Zeichen im Drei-Kampf um die beiden Halbfinal-Plätze (noch) am besten. Die Mannschaft von Trainer Martin Kluck (16 Spiele/22 Punkte) liegt mit zwei Punkten Vorsprung vor den Rhine River Rhinos Wiesbaden und dem BBC Münsterland (beide 16 Spiele/20 Punkte) auf Platz 3 der Tabelle. Aber Achtung: Verliert United gegen Münsterland, wird es ganz, ganz eng.

United geht mit "gewisser Gelassenheit" in heißen März

So weit will es Coach Kluck nicht kommen lassen und hat seine Spieler am Donnerstagabend noch einmal zur Videoschau gebeten. "Wir haben einen sehr guten Gameplan und nehmen sehr viel Schwung aus dem Thüringen-Spiel mit - auch wenn es hier und da geknirscht hat", sagte Kluck. Er hat mit seinem Team vor allem an der Defensive gefeilt. "Wir sind guter Dinge, dass wir aus eigener Kraft alles klar machen können", sagte Kluck. "Die Spiele bei den Bulls und in Wiesbaden haben gezeigt, dass wir uns durch deutliche Rückstände nicht haben entmutigen lassen. Wir sind mehrfach zurückgekommen. Das ist nicht selbstverständlich und gibt uns in schwierigen Situationen eine gewisse Gelassenheit."

1.200 Kilometer für vier Euro-Spiele in Le Puy

Die braucht es dann auch im südfranzösischen Le Puy-En-Valey. Der Ort ist von der Fläche etwa doppelt so groß wie Hannover-Linden, hat mit rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur die Hälfte der Bewohnerzahl von Linden-Nord, -Mitte und -Süd. Knapp 1.200 Kilometer liegen vor Kluck und dem Team. Donnerstag ist Ankunft, Freitag und Samstag trifft United auf die Gastgeber Handibasket Le Puy, CAPSAAA Paris (beide Frankreich), Special Bergamo Sport (Italien) und BSR Valladolid (Spanien). Auch hier gilt: Auf dem Weg zum Finalturnier in der Türkei ist Verlieren ein No-Go. "Drei Teams haben Chancen aufs Weiterkommen - wir sind eines davon", sagte Kluck.

"'Crunchtime' ist die schönste Zeit der Saison"

Viel Zeit zum Ausruhen gibt es nicht. Nach der Rückkehr am Montag steht dann schon die abschließende Hauptrundenpartie gegen die Skywheelers Frankfurt im Fokus. Und United muss die Spannung hoch halten. Schließlich will sich das Team mit dem Playoff-Halbfinale gegen einen der beiden Großen, RSV Lahn-Dill oder RSB Thuringia Bulls, belohnen - und den März möglichst mit einem Sieg beenden, um am ersten April-Wochenende am Finaleinzug zu schnuppern. "Die 'Crunchtime' ist die schönste Zeit der Saison. Wenn man Greifbares vor Augen hat, ist das ein zusätzlicher Ansporn", sagte Kluck. "Wir sind auf einem guten Weg."